Ich möchte hier den Malprozess eines zwölf Jahre alten Jungen beschreiben, weil darin das Potential des begleiteten Malens sichtbar wird. Er kam in den Malraum, nachdem wir sein Bild aufgehangen hatten und fragte, ob er sich eine Farbe mischen dürfte. Zusammen mischten wir die Lila Farbe und er begann mit dem Pinsel zu malen. Irgendwann fragte er, ob er auch mit den Händen malen dürfte und auch dies bejahte ich.
Nun verstrich er die Farbe mit den Händen und war dabei ganz mit sich und seinem Tun verbunden. Er verstrich hier und dort Farbe. Dabei entstand, ohne dass er es sich vorgenommen hatte, die Form eines Apfel.
Als er mit dem Malen fertig war, schaute er darauf und sagte begeistert „Es ist ein Apfel geworden, obwohl ich keinen Apfel malen wollte.“ Dieser Apfel konnte auf ganz natürliche Weise entstehen, indem er seinen Impulsen folgten durfte und von mir darin im Hintergrund unterstützt wurde. Es war für ihn und für mich ein besonderer Moment, indem die Magie des begleitendes Malens sichtbar wurde.